Wie sollte ein Laden aufgebaut sein?

Die Einrichtung eines Ladens ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die ein Geschäftsinhaber treffen muss. Die Art und Weise, wie der Laden eingerichtet wird, kann über den Erfolg des Geschäfts entscheiden, denn das Layout des Ladens bestimmt, wie die Kunden durch den Raum gehen und wie sie mit den Waren interagieren. 

Ein gut durchdachtes Layout macht es den Kunden leicht, das zu finden, was sie suchen, und regt sie zum Stöbern im ganzen Laden an. Zudem kann der Kunde durch ein gesamtheitliches Ladekonzept gezielt zu gewissen Waren geführt werden oder animiert werden bestimmte Produkte zu kaufen. Hingegen führt ein schlecht gestaltetes Layout zu frustrierten Kunden und einer tieferen Kaufbereitschaft.

Was sollte beim Aufbau eines Ladenkonzepts berücksichtigt werden?

Wie in vielen anderen Bereichen sind Pauschalaussagen nur bedingt möglich. Trotz branchenspezifischer Unterschiede möchten wir zwei universell gültige Aspekte beleuchten, welche bei der Gestaltung des Ladenlayouts unbedingt beachtet werden sollten: der Kundenfluss und die Warenplatzierung.

  • Der Kundenfluss

Der Kundenfluss sollte bei der Gestaltung des Layouts auf jeden Fall Eingang in die Gestaltung des Aufbaus finden. Die Kunden sollten sich mit Leichtigkeit durch den Laden navigieren können, ohne sich frustriert oder verloren zu fühlen. Ebenso sollte sie einfach und schnell aus dem Laden auschecken können. Natürlich spielen beim Aufbau eines Ladenkonzepts immer auch logistische Aspekte eine grosse Rolle. Jedoch sollte man im Einzelhandel wenn immer möglich eine kundenzentrierte Perspektive einnehmen. Am Ende ist es der Kunde, welcher im Laden einkauft und für den nötigen Umsatz sorgt. 

  • Die Warenplatzierung

Die Platzierung der Waren kann im Einzelhandel ein entscheidender Umsatztreiber sein. Die Waren sollten an strategisch günstigen Stellen im Laden platziert werden, damit die Kunden eine Vielzahl von Artikeln sehen können. Ein gutes Beispiel für eine strategische Warenplatzierung ist die Platzierung von Süssigkeiten vor der Kasse im Supermarkt. Nicht ohne Grund werden die Süssigkeiten auf Kinderhöhe präsentiert. Durch diese strategische Platzierung fördern die Supermärkte Spontankäufe der Eltern für ihre Kinder beim Schlange stehen.

Wie das obige Beispiel illustriert, spielt für die strategische Platzierung die Visibilität eine entscheidende Rolle. Es sollte eine möglichst grosse Zahl von Artikeln von der Zielgruppe gesehen und gefunden werden. Vor dem Aufbau des Ladens muss dabei klar sein, wie man den Kunden gezielt zu den Produkten führt und vor allem in welcher Anordnung, Reihenfolge und Ausschilderung die Produkte und Produktkategorien sichtbar gemacht werden.

Was ist bei der Ladeneinrichtung zu beachten?

Nach dem Bestimmen des Kundenflusses und der Warenplatzierung, gibt es im Ladenaufbau weitere Entscheidungen zu treffen. Dabei spielt insbesondere die Einrichtung eine gewichtige Rolle. 

Auch hier bietet der Supermarkt ein gutes Beispiel zur Veranschaulichung. So möchten trotz günstigerer Preise viele Schweizerinnen und Schweizer nicht bei den Deutschen Discountern Aldi und Lidl einkaufen. Dies nicht aus Nachhaltigkeitsgründen, der kleineren Auswahl oder der fehlenden Swissness. Nein, viele empfinden die Einrichtung und Aufmachung der Produkte nicht als ansprechend genug und bevorzugen stattdessen die Migros oder Coop 

Wie das obige Beispiel illustriert, kann die Einrichtung bei der Kaufentscheidung ein entscheidender Faktor sein. Je nachdem welche Zielgruppe im Fokus ist, gibt es bei der Einrichtung eines Ladens unterschiedliche Gesichtspunkte zu beachten. Die folgenden fünf Faktoren haben einen entscheidenden Einfluss auf die Ladeneinrichtung:

  1. Die Art der zu verkaufenden Waren: Die Art der Ware limitiert die Einrichtungsmöglichkeiten. Ist das Produkt beispielsweise zerbrechlich, muss es so aufgestellt werden, dass das Risiko von Brüchen minimiert wird.
  2. Der Preis der Ware: Bei relativ preiswerten Produkten werden die Kunden nicht allzu viel von der Gestaltung des Ladens und der Einrichtung erwarten. Sind sie hingegen recht teuer und exklusiv, erwarten die Kunden ein gewisses Mass an Raffinesse bei der Ladengestaltung.
  3. Das Zielpublikum: Auch die Altersgruppe, das Geschlecht und die soziale Schicht des Zielpublikums spielen eine Rolle bei der Gestaltung des Ladens.
  4. Die Branche: Es gibt etablierte, branchenspezifische Erwartungen seitens der Kunden, wie ein Laden aufgebaut ist. Ein gutes Beispiel bietet hier der Drogeriemarkt. 
  5. Die Grösse des Raums: Die Verfügbarkeit der Raumfläche hat ebenfalls einen Einfluss darauf, wie der Laden eingerichtet werden kann. Wenn der Platz begrenzt ist, ist es oftmals nicht möglich, für jede Art von Ware einen eigenen Bereich einzurichten und es müssen Produktkategorien miteinander vermischt werden.

Case Study: Ladenkonzept eines Baumarkts

Theorie ist das eine – Praxis, das andere. Wir haben Ihnen in den vorherigen Abschnitten einige wichtige Aspekte beim Aufbau eines Ladenkonzepts aufgezeigt. Nun wollen wir dies noch anhand eines konkreten Beispiels verdeutlichen: dem Baumarkt.

Werfen wir zuerst einen Blick darauf, wie ein typischer Baumarkt eingerichtet ist. Baumärkte sind so konzipiert, dass sie eine grosse Vielfalt an Waren verkaufen, von kleinen Artikeln wie Nägeln bis hin zu grossen Geräten. Da es sich bei Baumärkten oft um sehr grosse Ladenlokale handelt, wird der Kundenfluss zwangsläufig so gestaltet, dass die Kunden auch durch andere Abteilungen gehen müssen, um zum gesuchten Produkt und am Ende zu den Kassen zu gelangen. Das ermutigt Kunden zu stöbern und erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Spontankaufs.

Da wir nun wissen, wie der Kundenfluss im Baumarkt umgesetzt wird, widmen wir uns jetzt der Warenplatzierung. Die richtige Anordnung der Waren ist genauso wichtig wie die Gestaltung des Ladens. Baumärkte bedienen sich dabei verschiedenen etablierte Praktiken, um eine strategische Platzierung der Waren vorzunehmen und es den Kunden möglichst einfach zu machen, schnell zum gewünschten Produkt zu gelangen.

  • Waren werden nach Produktart angeordnet.

Eine dieser Praktiken ist die Anordnung der Waren nach Produktart. Zum Beispiel sind alle Elektrowerkzeuge in einem bestimmte Bereich, während alle Handwerkzeuge in einem anderen Bereich sind. Der Laden ist in der Regel in verschiedene Abteilungen unterteilt, in welcher jede Produktkategorie einen eigenen Gang hat, so dass Kunden trotz der grossen Warenvielfalt schnell zu Ihrem Wunschprodukt gelangen.

  • Waren werden nach Grössen gegliedert

Viele Produktkategorien eines Baumarkts werden jeweils in sehr vielen Grössenkategorien angeboten (z.B. Nägel, Schraubenzieher, Holzlatten, Wasserdüsen usw.). Da Kunden oftmals ein bestimmtes Produkt in einer bestimmten Grösse benötigen, erleichtert es die Orientierung , wenn die Produkte nach Grössen gegliedert sind.

  • Waren werden nach dem Preis sortiert

Bei vielen Gütern in Baumärkten handelt es sich um sogenannte low-involvement Käufe. Was bedeutet das? Bei low-involvement Käufen ist das Interesse und die aktive Beteiligung des Kunden bei der Kaufentscheidung sehr begrenzt. Bei dieser Art von Käufen ist der ausschlaggebende Faktor oftmals nur der Preis.

Verdeutlichen wir das anhand eines Beispiels: Der Kauf eines Nagels im Baumarkt ist bei den allermeisten Kunden eine low-involvement Kaufentscheidung. Kunden möchte oftmals einfach das günstigste Produkt ungeachtet der Marke oder des Produktionslandes. Nur sehr wenige Kunden informieren sich vor dem Besuch eines Baumarkts über die Vorteile eines bestimmten Nagels und vergleicht verschiedene Typen oder Marken. So werden entgegen anderer Ladenkonzepte im Baumarkt die Produkte strikt nach Preis sortiert und ausgeschildert. Zudem werden die Preise in oftmals in grossen Zahlen angezeigt, damit die Kunden diese schon von weitem erkennen können und schnell Entscheidungen treffen können.

Bei der Erstellung von gesamtheitlichen und funktionierenden Ladenkonzepten muss eine Vielzahl von Aspekten berücksichtigt werden. Deshalb setzen viele Händler auf eine professionelle externe Betreuung bei der Umsetzung.

Falls auch Sie bei der Erstellung und Umsetzung eines Ladenkonzepts professionelle Unterstützung benötigen, sind wir zur Stelle! Als TN Services GmbH unterstützen wir Firmen in der Schweiz bei der Planung und Umsetzung erfolgreicher Ladenkonzepte und helfen unseren Kunden beim Aufbau, der Warenpräsentation und Logistik.

Gerne können Sie uns via Website telefonisch kontaktieren oder direkt online ein kostenloses Beratungsgespräch anfordern.

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