Was ist Rackjobbing?

Vielleicht ist Ihnen im Rahmen des Vertriebes schon einmal die Bezeichnung „Rackjobbing“ begegnet. Doch was ist Rackjobbing eigentlich? Hierbei handelt es sich um eine Zusammensetzung der englischen Wörter „Rack“ (Regal) und Jobbing (arbeiten). Frei übersetzt bezeichnet Rackjobbing also die Arbeit am Verkaufsregal, wobei sich in diesem Falle jedoch speziell auf die Bewirtschaftung von Verkaufsflächen mit dem Ziel der strategischen Verkaufsförderung bezogen wird. Diese Dienstleistungen werden vor allem von Herstellern und Unternehmen des Grosshandels genutzt. Rackjobbing stellt eine Dienstleistung dar, die vorwiegend im Einzelhandel bzw. an allen Point of Sale-Stellen (POS) genutzt werden kann und Herstellern sowie Grosshandelsunternehmen wichtige Vorteile bei der Verkaufsförderung bietet. 

 

Outsourcing des Vertriebs

Da sich die Warenbewirtschaftung in der Regel als äusserst aufwendig darstellt, bietet das Rackjobbing für Händler eine interessante Möglichkeit, logistische sowie monetäre Herausforderungen besser zu stemmen. Viele überregional sowie international arbeitende Unternehmen nutzen daher das Outsourcing an spezielle Agenturen, um mithilfe des Rackjobbings Personalkosten einzusparen und auf diese Weise das Bewirtschaften des Point of Sales zu professionalisieren. Die Verkaufspunkte werden daraufhin von der beauftragten Agentur betreut, inklusive der Abstimmung von Logistik und Handel.

 

Welche Leistungen beinhaltet das Rackjobbing?

Im Rahmen des Rackjobbings werden vom externen Anbieter die einzelnen Verkaufsflächen errichtet (z.B. das Aufstellen der Warenträger), eine verkaufsfördernde Präsentation sichergestellt sowie die Marke des Kunden gepflegt. Nach Wunsch erfolgt die Warenverräumung dabei ganz im Sinne des Herstellers bzw. des Grosshandelsunternehmens. Neben der Auszeichnung der Waren und dem Auffüllen von warenspezifischen Prospektmaterialien gehört ebenso die Abwicklung der Retouren zu den Aufgaben eines Rackjobbers. Dabei werden Waren aufgrund von Nichtverkäufen, Defekten (Defektenretoure), Aufrufen (Aufrufretoure) oder nach Überschreiten des Haltbarkeitsdatums vom Kunden zurückgenommen.

Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass Rackjobber folgende Geschäftsaktivitäten übernehmen können: Aufbau und Design der Warenfläche, Konzepterstellung für die Warenpräsentation, die Verwaltung der Lagerbestände (Disposition), Warenverräumung und das Retourenmanagement. So werden vom Rackjobbing-Anbieter Verkaufsflächen nach speziellen Vorgaben aufgebaut, bewirtschaftet und gepflegt, das heisst, der Rackjobber bewirtschaftet Regalmeter bzw. Standflächen innerhalb der Ladengeschäfte und wird dafür vom Grosshändler/Ladengeschäft finanziell entschädigt.

 

Die Verkaufsstrategien hinter dem Rackjobbing

Die Dienstleistung des Rackjobbings eröffnen Herstellern und Unternehmen des Grosshandels zahlreiche Vorteile. So wird auf diese Weise der eigene Vertrieb entlastet – die frei werdenden Kapazitäten können daraufhin in anderen Bereichen eingesetzt werden. Auch Handelspartner profitieren durch die zusätzlichen Vorteile am Point of Sale, da der externe Rackjobbing-Anbieter diese beim Abverkauf nachhaltig unterstützt, wodurch die Retailer einen deutlich geringeren administrativen Aufwand haben. Darüberhinaus können beim Sell-In und Sell-Out neue Handelspartner akquiriert werden bzw. bereits bestehende Handelsbeziehungen langfristig gesichert werden.

 

Vermieten von Verkaufsflächen an Rackjobber

Kassennahe Plätze besitzen beim Rackjobbing eine besonders grosse Popularität. Generell gibt es beim Rackjobbing ebenso die Möglichkeit Verkaufsflächen unterschiedlichster Grössen an Rackjobber zu vermieten, welche die Flächen dann für den Verkauf der eigenen Produkte nutzen. Die beauftragte Rackjobbing-Firma kümmert sich im Anschluss um das Auszeichnen der Waren sowie um deren Aktualität und Präsentation. Sie arbeitet jedoch auf eigene Rechnung beim Verkauf der Waren und trägt das Risiko beim Verkauf selbst. 

 

Festangestellte und selbstständige Rackjobber

Die Bezeichnung Rackjobber beschreibt einen Dienstleister, der den Betrieb der jeweiligen Verkaufsstelle leitet. Neben festangestellten Rackjobbern gibt es darüberhinaus die Möglichkeit, einen selbstständigen Rackjobber zu engagieren. Diese besitzen innerhalb einer Region meist verschiedene Auftraggeber. Selbstständige Rackjobber eignen sich besonders für Auftraggeber mit einer noch geringen (regionalen) Marktdurchdringung, sodass ein Einsatz von festangestellten Rackjobbern schlicht nicht lohnenswert wäre. Weitere Gründe für die Beauftragung selbstständiger Rackjobber können eine zu geringe Verkaufsfläche oder ein zu geringer Umsatz der zu verkaufenden Ware sein. Die Wirtschaftlichkeit eines selbstständigen Rackjobbers wird dadurch erreicht, dass dieser für verschiedene Auftraggeber innerhalb einer Verkaufsstelle zuständig ist. Fahrtkosten bzw. andere Begleitkosten fallen auf diese Weise nur einmalig an. Während festangestellte Rackjobber meist nur für einen Hersteller bzw. ein Unternehmen des Grosshandels tätig sind, sammeln sich selbständige Rackjobber oft in regionalen Agenturen.

 

Die Vorteile des Rackjobbings

Wie bereits eingangs erwähnt, bietet das Rackjobbing für Hersteller und Grosshandelsunternehmen zahlreiche finanzielle sowie logistische Vorteile. Zudem können mithilfe des Rackjobbings eine deutlich höhere Zahl potenzieller Käufer erreicht werden. Doch auch für die Händler kann sich das Rackjobbing als überaus vorteilhaft darstellen. Denn gutes Rackjobbing ermöglicht Kunden eine höhere Auswahl hochwertiger Produkte. Auf diese Weise können mehr Kunden angelockt und damit ein höherer Umsatz erzielt werden. Werden Neuwaren entdeckt, kann dies dazu führen, dass die Kunden länger im Geschäft verbleiben und somit noch mehr Waren einkaufen. Vor allem in Kassennähe ist dieser Effekt häufig zu beobachten.

 

Die Nachteile des Rackjobbings

Die Vermietung von Verkaufsflächen an Rackjobber bietet nicht nur Vorteile. So können Geschäfte die vermieteten Verkaufsflächen erst nach Ablauf der vertragsgemäss vereinbarten Frist wieder selbst nutzen, was eine spontane Erweiterung des eigenen Sortiments unter Umständen erschwert bzw. unmöglich macht. Sollte vom Rackjobbing-Anbieter kein spezielles Personal gestellt werden, muss der Händler zudem akzeptieren, dass die eigenen Mitarbeiter auch die externen Regale bzw. Verkaufsflächen bedienen, beispielsweise bei Kundenfragen. Wenn sich die Angestellten hier jedoch nicht ausreichend auskennen bzw. den Kunden keine zufriedenstellende Antwort geben können, kann sich dies unter Umständen negativ auf die allgemeine Kauflaune auswirken.

Besonders kritisch kann in solch einem Falle jedoch die Warenrücknahme sein. Da Rücknahmen der Fremdware vom Händler meist nicht bearbeitet werden können, gelangt das Personal möglicherweise öfters in kritische Situationen. Hier müsste eine adäquate Lösung gefunden werden, um die Kunden nicht zu verärgern.

 

Wo werden Rackjobber eingesetzt?

Rackjobbing wird vorwiegend in Supermärkten, Baumärkten und Kaufhäusern, aber auch bei Messen und Ausstellungen betrieben. Beispiele hierfür wären Info-, Beratungs- sowie Verkaufsstände für Zeitungsabonnements, die Schreibwarenecken im Buchhandel, Käse- bzw. Weinverkostungen mit dazugehörigem Produktverkauf, eine eigene Etage bzw. eigene Fläche für eine bestimmte Modemarke oder die Vorführung und Beratung von Markenwerkzeug im Baumarkt.

 

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Als TN Services GmbH unterstützen wir Unternehmen in der Schweiz beim Rackjobbing, Merchandising, Regalpflege, In-Store-Betreuung, Sortimentsumstellungen, Regal- und Ladenumbauten und der Warenlogistik.

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